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Bodenverbesserung – den Garten fit fürs neue Jahr machen

Nicht jeder Untergrund weist eine hochqualitative Beschaffenheit auf, weshalb viele Personen auf eine Bodenverbesserung vertrauen.

Da sich ein makelloses Wachstum und eine üppige Ernte nur mit Hilfe eines gesunden Erdreichs sicherstellen lässt, führt immer häufiger an dieser wichtigen Maßnahme kein Weg vorbei. Problematisch wird es beispielsweise oft, wenn der Boden von zu schwerer oder verdichteter Natur ist. Doch auch leichte oder nährstoffarme Untergründe sind für die meisten Pflanzen nicht attraktiv genug. Die Bodenfruchtbarkeit muss an dieser Stelle unbedingt in die Höhe getrieben werden, um der Pflanzenwelt ein unkompliziertes Gedeihen zu ermöglichen. Es bieten sich einem viele Wege, um das große Ziel der Bodenverbesserung zu erreichen. Alle diese Optionen verfolgen die Aufgabe, den Gewächsen ein optimales Umfeld zu bieten.

Gründüngung – Bodenverbesserung mit Hilfe von Pflanzen

Die sogenannte Gründüngung, also die Bodenverbesserung durch die Einbringung spezieller Pflanzen, erfreut sich zunehmend großer Beliebtheit, weil die Resultate äußerst erfreulich sind. Eine Verbesserung lässt sich mit dieser Herangehensweise auf fast jeder Bodenart erzielen, was die Option zu einem tollen Allrounder macht. Da ein Untergrund vor der Einbringung einer Pflanze niemals komplett leerstehend sein sollte, ist es wichtig im Vorfeld auf ein Grün zu vertrauen, welches nicht nur als vorübergehender Platzhalter in Erscheinung tritt, sondern vielmehr durch positive Eigenschaften zu überzeugen weiß. Gründüngungspflanzen wurzeln sich schnell und zuverlässig durch den Boden und lockern so die Erde auf. Dadurch wird schlussfolgernd das Bodenleben angeregt, Nährstoffe abgegeben und eine Krümelbildung begünstigt.

Nicht nur, dass durch die Bodenverbesserung die gesamte Qualität in die Höhe geht – zeitgleich wird durch diese Maßnahme dafür gesorgt, dass eine Bildung von Unkraut abgewendet wird. Der daraus resultierende Schutz vor Trockenheit und Erosion rundet das ohnehin schon starke Gesamtprofil zusätzlich ab. Die Bodenverbesserung kann schonend und natürlich vonstattengehen und selbst Ungeübte können die Methode zügig umsetzen. Auf Seiten der Gründüngungspflanzen kann zwischen einem breitgefächerten Angebot ausgewählt werden. So eignen sich für die große Mission der Bodenverbesserung sowohl nicht winterharte als auch winterharte Exemplare. Unter die erstgenannte Kategorie fallen beispielsweise Erbsen, Lupinen oder Tagetes. Auf Seiten der winterharten Optionen reihen sich unter anderem Bienenfreund, Luzerne und Winterroggen ein.

Bei näherer Betrachtung der zuvor aufgezählten Kandidaten kann man erkennen, welch ein hoher Nutzen in ihnen steckt und warum sie für eine Bodenverbesserung so oft einbezogen werden. So sind Erbsen und Lupine dafür bekannt Stickstoff ins Erdreich abzugeben und somit den zukünftigen Wunschpflanzen etwas Wachstumsförderndes zu hinterlassen. Lupinen sorgen darüber hinaus auch noch dafür, dass die Bodenlockerung bis in sehr tiefgelegene Areale hinreicht. Bienenfreund gilt hingegen als schnellwachsend und ist somit eine ausgezeichnete Wahl für diejenigen, die in punkto Bodenverbesserung zügig handeln wollen oder müssen. Das Gewächs steckt Trockenperioden gut weg und wird zudem als bienenfreundliche Pflanze gehandelt. Der Winterroggen ist durch seine extrem winterharte Art wiederum eine hervorragende Wahl für die kalte Jahreszeit.

Bodenverbesserung mit Hilfe von Mineralien durchführen

Auch Mineralien sind dazu in der Lage die Qualität eines Untergrunds zu verbessern. So werden für die Bodenverbesserung sowohl mineralische Stoffe als auch organische verwendet. Bei mineralischen Mitteln ist zwar auch mit einem spürbaren Effekt zu rechnen, auf lange Sicht gesehen sollte man hier jedoch auch auf andere Vorgehensweisen vertrauen. Grund dafür ist der lediglich kurzzeitige Bodenfruchtbarkeitsanstieg. Die Nährstoffe werden zwar abgegeben und für die Gewächse zur Verfügung gestellt, nach gewisser Zeit ergeben sich dadurch aber Probleme, die kontraproduktiv sind. Die mineralische Düngung zur Bodenverbesserung bewirkt nach einer Weile, dass ein Humusabbau gefördert und dadurch die langfristige Fruchtbarkeit des Bodens zunichte gemacht wird. Was im ersten Moment vielversprechend wirkt, könnte sich mit Blick über den Tellerrand als Trugschluss erweisen.

Stoffe, die zur Bodenverbesserung herangezogen werden, sind unter anderem Sand, Kalk, Tonminerale, Pflanzenkohle und Urgesteinsmehl. Die Einarbeitung von Sand in den Untergrund bewirkt, dass die Wurzeln im Erdreich eine bessere Belüftung erfahren. Gelber Sand weist darüber hinaus Eisenverbindungen auf, die ebenfalls in den Boden abgegeben werden. Die Gewächse können daraus Spurennährstoffe ziehen und schlussfolgernd profitieren. Vor allem in schweren und besonders tonhaltigen Böden ist eine Verwendung empfehlenswert. Die Einbringung von Kalk verfolgt indes das Ziel der pH-Wert-Erhöhung. Je nachdem um welche Art von Boden es sich handelt, bieten sich einem verschiedene Optionen. Der Effekt von Calciumcarbonat setzt verlangsamt ein und eignet sich für sandige Böden. Handelt es sich um einen schwereren Lehm- oder Ton-Untergrund, sollte hingegen lieber Branntkalk eingesetzt werden.

Geht es darum bei sandigen Böden die Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit in die Höhe zu treiben, sollte bestenfalls zu Tonmineralen gegriffen werden. Zwar erledigt auch Humus unter derartigen Grundvoraussetzungen den Job erstklassig, im direkten Vergleich werden unter dem Einsatz von Ton jedoch weniger Mikroorganismen abgebaut. Als granuliertes Bentonit erfreuen sich Tonminerale einer großen Beliebtheit. Auch Pflanzenkohle ist äußerst effektiv in der Bodenverbesserung. Wer in seinem Außenbereich ausschließlich humusarme Erde liegen hat, der kann mit Hilfe der organischen Stoffe den Humusaufbau ankurbeln. Selbst für Waldböden mit geringem Nährstoffgehalt oder moorige Böden gibt es eine passende Lösung – Urgesteinsmehl! Nährstoffe und Spurennährelemente werden kontinuierlich über einen längeren Zeitraum hinweg ins Erdreich abgegeben. Die dadurch entstehende Bodenverbesserung sorgt dafür, dass Pflanzen fortan ideal heranwachsen können.

Bodenverbesserung durch effektive Mikroorganismen

Noch etwas neuartig ist für viele Personen sicherlich die Abkürzung „EM“, die für effektive Mikroorganismen steht. Hierbei wird mit Hilfe von diversen Bakterienstämmen versucht eine Bodenverbesserung zu erzielen, um dadurch der Pflanzenwelt ein optimales Umfeld zu liefern. Größtenteils kommen bei dieser Herangehensweise Milchsäurebakterien, Photosynthesebakterien sowie Hefen zum Einsatz. Im Erdreich angekommen sollen diese dann sicherstellen, dass das Bodenleben aktiver wird und die Fruchtbarkeit ansteigt. Die Mittel sind in verschiedenen Formen erhältlich, wobei flüssige Mischungen den größten Anteil ausmachen. Effektive Mikroorganismen können mit verschiedenen Methoden in den Boden eingebracht werden. Das klassische Gießen funktioniert dabei genauso, wie das Bespritzen von Blättern. Durch die durchweg natürliche Art lässt es sich ebenfalls zur Bodenverbesserung im Gemüseanbau verwenden.

Effektive Mikroorganismen sind in vielerlei Hinsicht nützlich und können nicht nur auf Grund der bereits zuvor angesprochenen Eigenschaften zur Bodenverbesserung beitragen. So beschleunigen sie beispielsweise den Nährstoffaufbau im Boden, da das dort befindliche organische Material um ein Vielfaches besser umgebaut werden kann. Die gesamte Bodenstruktur erfährt nach gewisser Zeit eine höhere Qualität, was sich unter anderem durch eine stärkere Wurzelbildung kenntlich macht. Saatgut kann durch die Bodenverbesserung gut keimen, sodass der wichtige Start deutlich erleichtert wird. Hinzu kommt, dass durch „EM“ weniger Krankheiten auftreten und Schädlinge gezielter zurückgedrängt werden. Die nützlichen Bakterien, die sich bereits vor der Verwendung im Erdreich befinden, werden durch die Zugabe des Mittels weiter gestärkt, während zerstörerischen Keimen und Pilzen der Gar ausgemacht wird.

Effektive Mikroorganismen werden vor allem wegen der unkomplizierten Anwendung immer beliebter. Somit können auch Hobbygärtner problemfrei etwas für die Bodenverbesserung im Garten tun. Um ein perfektes Resultat zu erzielen, sollten dennoch einige Regeln im Hinterkopf bewahrt werden, bevor es an die Einbringung in den Untergrund geht. So sollte man „EM“ maximal 6 Mal im Jahr nutzen, um das Erdreich nicht zu sehr zu beeinflussen. Das Mischverhältnis von 20 Milliliter auf einen Liter Gießkannenwasser sollte ebenso nicht überschritten werden. Diese Menge ist dann genug für einen Quadratmeter Gartenfläche. Ein wolkenbedeckter Tag mit Temperaturen um die 15 bis 20 Grad gilt dabei als ideal. Zu kalte oder zu heiße Bedingungen machen den Mikroben zu sehr zu schaffen.

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